CD „Mosaique“
1998 hörte ich Eric Sammut zum ersten Mal einige seiner Kompositionen spielen. Ich fühlte mich von seiner Musik in meinem Innersten berührt. Unbedingt wollte ich seine Werke spielen, die damals noch gar nicht erhältlich waren. Kurzerhand schickte er mir seine handgeschriebenen Noten. Sofort entdeckte ich, dass meine klanglichen Facetten und musikalischen Interpretationen sich in seinen Kompositionen uneingeschränkt entfalten konnten und beschäftigte mich im Lauf der letzten Jahre sehr intensiv mit seiner Musik.
Faszinierend ist für mich seine Liebe zum Detail und sein Umgang mit Harmonien, wodurch er seiner Musik eine Vielfalt von Farben verleiht.
Seine kompositorischen Bausteine, Formen und Farben geben jedem Stück einen eigenen Charakter. Diese Stücke wiederum bilden ein Gesamtwerk, das mir immer wieder das Bild eines Mosaiks vor Augen führt, das ich mit der Aufnahme dieser CD hörbar machen möchte.
Musicians
Jasmin Kolberg: Marimba
Eric Sammut: Vibraphone & Marimba
Adelheid Kolberg: Violin
Nikola Schrage: Violoncello
David Orlowsky: Clarinette
Veit Hübner: Contrabass
Credits
Produced by KOLBERG MUSIC PRODUCTCIONS 2004/2010 (LC 91870)
Recorded 2004 at St. Aurelius, Calw-Hirsau
Recorded by ADRIAN VON RIPKA
Photography © by SINJE DILLENKOFER
Art Direction & Design by JOGI HUG
Production Coordination by CLEMENS KÖHLER
Rezensionen
February 2006 Percussive Notes (USA)
Percussive Notes Nr. 84, February 2006
Kolberg’s four-mallet marimba performance is flawless and present top-shelf technique. Her sensitivity to nuance, the individual style of each composition, and her attention to the details in sound produdtion make this CD a landmark recording for the marimba. I hardly noticed time passing as Kolberg’s effortless musicianship sparkled through the recording. Kolberg’s CD notes are printed in Geman, French and English, reflecting her background in spoken language and her desire to market this CD globally. Her art design of the CD cover reflects a mosaic of color and contrast. She comments on Sammut’s compositional style in her liner notes with the following comments: “his compositional building blocks, forms and colors give each work its own character. In combination his pieces become a part of whole, like stones in a mosaic. This production aims to make these mosaics audible”. Kolberg succeeds with flying colors with her own uniquely classy style.
Jim Lambert
September 2005 Stereoplay
Klangtipp
Jasmin Kolberg: Meisterliches „Mosaïque“
Schlagwerk und Poesie: Diesen scheinbaren Widerspruch überspielt die Stuttgarter Marimba-Virtuosin mit faszinierendem Klangreichtum. Die Kompositionen ihres Lehrmeisters und Begleiters Eric Sammut können dank dieser technischen Klasse und Musikalität regelrecht verzaubern. Violine, Cello oder Klarinette reichern die Farbpalette in einigen dieser zwischen Klassik, Jazz und Latino-Folklore changierenden Stücken an. Adrian von Ripka produzierte Tonmeisterlich.
Lothar Brandt
I: 9, K: 9, R: 8
July 2005 Percussion Creativ Newsletter by Gordon Stout
Percussion Creativ Newsletter | Juni/Juli 2005
Indeed one experiences the true meaning of „the wood that sings“ while listening to Jasmin Kolberg’s new CD, „Mosaique“. Not only is her marimba sound unique (playing a relatively new marimba), and the recording quality impressive (don’t be fooled – there is no added reverb to this recording!), but her musical vision and technical prowess seem to be perfectly suited to the music of Eric Sammut.
The compositions Stroboscope, Rotation 3, Cameleon, and Libertango are wonderful examples of Jamin’s solo playing, which can best be described as the perfect balance of virtuostic technique, rhythmic precision and exuberance, combined with expressive musicianship.
In Stroboscope she beautifully expresses the lyrical quality of the music, within a varied rhythmic context and rich, lush harmonic vocabulary. In Cameleon and Libertango we especially are drawn to Jamin’s impassioned musical personality while being amazed by her technical virtuosity and precision.
Nowhere more than in the Zapping Trio, Rotation 2, Kaleiduoscope, and Hombre d’Aout do we hear the casual elegance of Jasmin’s performance and Sammut’s music, which both equally contain necessary simplicity, inherent exuberance, and profound lyricism.
As if that weren’t enough, we are also given the treat of hearing Jasmin combine her talents with those of other wonderful musicians. When playing with Eric Sammut himself, on the vibraphone or marimba, the true essence of his music is revealed. At times he supports Jasmin’s playing, and at other times adds to it, orchestrating the resonance of the harmonies or the lyrical aspects of his musical composition. Not only does he reveal to us the essence of his music, but about his own genius as a musician and mallet artist. In Marcello, his most recent composition on this CD, the cello provides an intense and impassioned performance. The reference to the Bach Suite for Solo Cello is at the same time obvious but perfectly lovely. It glues together the marimba and Jasmin’s performance to provide us with the ultimate example of the depth of Sammut’s understanding of music.
At times one finds oneself thinking more about the music than the performance. That is because of Eric Sammut and his music! However, you will never be disappointed in the performance and musicianship of Jasmin Kolberg. With this, her second CD, she has cemented a spot for herself as one of the most important marimbists of our generation.
Gordon Stout
Übersetzung:
Hier erfährt man die wahre Bedeutung des Begriffs „singendes Holz“, wenn man Jasmin Kolbergs neuer CD „Mosaique“ zuhört. Ihr einzigartiger Marimbaklang und die beeindruckende Aufnahmequalität (lassen sie sich nicht täuschen, es wurde kein Hall beigemischt!) sowie ihre musikalische Vision passen perfekt zur Musik von Eric Sammut.
Die Kompositionen „Stroboskop“,„Rotation 3“, „Cameleon“ oder „Libertango“ sind wunderbare Beispiele für Jasmins Solospiel, welches man am besten als perfektes Gleichgewicht von virtuoser Technik, rhythmischer Präzision, und Überschwang verbunden mit ihrem ausdrucksfähigen musikalischen Können bezeichnen kann. Bei „Stroboskop“ drückt sie die lyrische Qualität der Musik innerhalb eines reichhaltigen rhythmischen Kontexts wunderbar aus. In „Cameleon“ und „Libertango“ wird der Zuhörer zu Jasmin Kolbergs leidenschaftlicher musikalischer Persönlichkeit gezogen, während wir andererseits von ihrer technischen Virtuosität und Genauigkeit überrascht werden.
Nirgendwo besser als bei „Zapping Trio“, „Rotation 2“, „Kaleiduoscope“ und „Hombre d’Aout“ hören wir die lässige Eleganz von Jasmins Performance in Verbindung mit Sammuts Musik, die beide die notwendige Einfachheit, inhärenten Überschwang und tief greifende Lyrik enthalten. Als ob das nicht genug wäre, haben wir das Vergnügen, Jasmin Kolberg zusammen mit anderen Musikern zu hören. Wenn Sie mit Eric Sammut am Vibraphon oder Marimba zusammenspielt, kommt die wahre Essenz seiner Musik zum Vorschein.
Manchmal unterstützt er Jasmins Spiel, manchmal orchestriert er ihr Spiel durch den Klang seiner Harmonien oder den lyrischen Aspekten seiner Musik. Er zeigt uns nicht nur den Kern seiner Musik, sondern auch sein Können als Musiker und Malletspieler. In „Marcello“, seiner neuesten Komposition auf dieser CD, liefert das Cello eine intensive und leidenschaftliche Vorstellung. Der Bezug auf die Bach Suite für Solocello ist zugleich offensichtlich und perfekt gelungen. Jasmin Kolbergs Einspielung in Verbindung mit ihrem Marimbaklang liefert uns ein gelungenes Beispiel für die Tiefe von Sammuts Musikverständnis.
Hier ertappt man sich dabei wieder mehr über die Musik, als über deren Ausführung nachzudenken. Das kommt von Eric Sammut und seiner Musik. Jedoch werden Sie nie von der Leistung und dem musikalischen Können von Jasmin Kolberg enttäuscht. Mit ihrer zweiten CD hat sie ihren Platz unter den wichtigsten MarimbaspielerInnen dieser Generation gefestigt.
Gordon Stout
April 2005 Neue Württembergische Zeitung
Neue Württembergische Zeitung | 04. April 2005
Jasmin Kolberg lässt Holz singen
„Das Holz, das singt“ wird die Marimba in Mexiko auch genannt. Und wie Jasmin Kolberg sie singen lässt! Auf ihrer neuen CD „Mosaique“ interpretiert die Uhinger Tochter einer Geigerin und eines Perkussionisten Werke des Marimba-Komponisten Eric Sammut, bei dem sie in Paris studiert hat und der auf dem Album selbst mit Improvisationen zu hören ist. Die mit Preisen ausgezeichnete Musikerin zeigt hier scheinbar spielerisch leicht ihr großes Können. Das perlende Marimbaspiel steht in reizvollem Kontrast zu den klar abgezirkelten lyrischen Kompositionen Sammuts. Heitere, rhythmusbetonte stehen neben mollgetönten Stücken. Und im „Zapping Trio“ verweben Kolberg und Klarinettist David Orlowsky die Musik Sammuts zwischen sprühend-vitaler Klezmer-Art und strenger Tango-Melancholie zu Mustern von eindringlicher Klarheit. Sinnigerweise ist das einzige Stück der CD, das nicht von Sammut stammt, ein Tango von Astor Piazzolla. Dort löst sich die stolze Strenge des berühmten „Libertango“ im Klangfluss von Jasmin Kolbergs Marimbaspiel auf. Nicht die einzige Überraschung auf dieser sehr gut produzierten CD.
Markus Zecha
January 2005 Stuttgarter Zeitung
Stuttgarter Zeitung | 11. Januar 2005
Funkeln, freundlich
Es scheint eine lichte Klangwelt, in die uns Jasmin Kolberg mit ihrem Marimbafon entführt. „Stroboscope“ und „Rotation 1“ heißen die ersten beiden Stücke auf ihrer neuen CD: Noten wie kleine Punkte, die sich zu einem hellen Bild ordnen. „Mosaïque“ heißt denn auch die komplette CD, die in der Folge auch dunklere Schattierungen annimmt, die eine erstaunliche Dynamik entwickelt und fein humoresk auch mit jazzig gefärbten Passagen spielt. Die Stuttgarter Percussionistin hat dafür neben dem „Libertango“ von Astor Piazzolla lauter Werke ihres einstigen Lehrers Eric Sammut, des Solopaukers im Orchestre de Paris, interpretiert und teilweise auch mit ihm zusammen im Duo eingespielt. Sparsam kommen hier und da noch der Klarinettist David Orlowsky, der Bassist Veit Hübner und andere hinzu. Es ensteht ein percussiver Bilderbogen, den die Musikerin mit einfühlsamem technischem Können malt: Freundlich funkeln die Marimbas.
ub
2004 Kommentar von Leigh Howard Stevens
Ich werde nie vergessen, wie ich im August 1995 zum ersten Mal die Musik von Eric Sammut hörte. Es war bei der ersten „LHS International Marimba Competition“. Wir, die Jury, hatten die Aufgabe, unter sieben Finalisten den Sieger des Wettbewerbs auszusuchen und dieser unbekannte Franzose war in den ersten drei Runden immer ganz vorne dabei gewesen. Für die Finalrunde galt: Freie Stückwahl. In dem Moment als Eric seine „Rotations“ zu spielen begann, erstrahlte ein Lächeln auf den Gesichtern mehrerer Jurymitglieder.
Wir hörten eine völlig neue Art von Marimbamusik. Es ist schwierig in geschriebenen oder gesprochenen Worten auszudrücken, wie eine bestimmte Musik klingt, aber mir war sofort klar, dass diese neuen Stücke von Eric zu einem wichtigen Bestandteil des Marimbarepertoires werden würden.
Was kann man nun über Erics Musik sagen, die sehr klar und genau ist, ohne je akademisch oder pedantisch zu werden? Zunächst liegt der Ausgangspunkt ihrer Entstehung immer in einer Improvisation am Instrument. Technisch betrachtet setzt Eric an Stelle von auf- und abbewegten Schlägen hauptsächlich runde – rotierende – Bewegungen der Handgelenke und Schlägel ein. Der Zuhörer, der von einem Schlaginstrument eher einen percussiven Stil erwarten könnte, erlebt mit Augen und Ohren, wie diese Spieltechnik der Musik eine fließende Qualität verleiht: Spielfluss und Klangfluss. Erics Musik ist immer lyrisch, immer etwas „jazzy“ und klingt immer ein bisschen „französisch“. Die thematischen und harmonischen Entwicklungen seiner Werke enthalten kompositorische und melodische Raffinessen, die sehr eingängig sind und doch niemals kitschig wirken.
Es ist wie bei vielen großen Komponisten: Kennt man einmal einige Werke, kann man andere von ihnen erkennen, die man vorher noch nie gehört hat. Vielleicht hören Sie sich irgendwann sagen, „Sammuts Musik klingt so…so…nach Sammut“. Ich denke das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Musik Eric Sammuts mit einer einzigartigen, unverkennbaren Stimme spricht. Wenn diese Musik neu für Sie ist, wird sie Ihnen eine Stimme sein, die Sie bald lieb gewinnen werden.
Eine Bemerkung zu den Einspielungen: Jasmin Kolberg hat sich schon sehr früh für Eric Sammuts Musik eingesetzt, sowohl in ihren Konzerten als auch auf ihrer ersten CD. Das ergab sich nicht zuletzt daraus ganz natürlich, dass Jasmin bei Eric in Paris studierte (und der Umstand, dass sie fließend französisch spricht, dürfte ihrer Interpretation dieser französischen Musik sehr zu Gute gekommen sein!). Ihr ausdrucksvoller Stil ist für diese Musik perfekt. Auf dieser CD präsentiert sie Solowerke von Sammut, die heute längst „Standards“ der Marimbaliteratur geworden sind, in ihren sehr persönlichen Interpretationen.
Die Idee, die „Rotations“, die zunächst als Solostücke komponiert wurden, im Duo zu spielen, wurde zum ersten Mal auf Jasmins CD „Animato“ umgesetzt. Was für eine perfekte Kombination: ihr perlendes Marimbaspiel und Erics Improvisationen mit neuen und überaschenden Linien und Harmonien auf dem Vibraphon. Viele von uns Marimbisten hatten geglaubt, die Werke zu kennen, aber diese Version verwandelte die „Rotation“ in ein völlig anderes musikalisches Erlebnis. Die logische Konsequenz war die Weiterentwicklung dieses gemeinsamen Experiments bei den anderen „Rotations“. Außerdem hören wir die beiden ein Werk spielen, das von Anfang an als Duett konzipiert war: „Kaleïduoscope“. Schon Erics geistreich gewählte Titel (Kalei-duo-scope) bringen uns oft genug zum Schmunzeln. Weit mehr über Eric Sammuts originelle Art sagt uns aber, dass seine Musik uns ein tieferes und lang anhaltendes Lächeln schenkt.
Leigh Howard Stevens (2004)